Unser Leitbild

1. Das Haus für Begegnung und lebendiges Lernen

 

Im Jahre 1957 gründeten Frauenverbände das Anna-Krückmann-Haus gezielt als eine überparteiliche und überkonfessionelle Einrichtung der Familienbildung. Das Anna-Krückmann-Haus ist Münsters älteste unabhängige Familienbildungsstätte.

Der Name verweist auf Anna Krückmann (1868-1955), die in den 1920er Jahren Stadtverordnete in Münster war. Aber nicht nur ihre politischen Aktivitäten haben zur Namensgebung angeregt. Die Vorträge, die sie im Rahmen von Frauenverbänden organisierte, waren etwas Besonderes: Sie waren immer auch gesellige, lebenspraktische und an konkreten Alltagsfragen orientierte Veranstaltungen. So stand sie schon früh für eine umfassende Bildung, in der Kopf, Herz und Hand einbezogen sind. Wir greifen dieses Vermächtnis auf.

Die Bildungsstätte liegt gut erreichbar mitten im Ostviertel Münsters.
Das Haus ist offen für alle. Darüber hinaus bieten wir Kurse auch in mehreren Stadtteilen und Familienzentren an, weil Familienbildung für Menschen gut erreichbar sein muss, z.B. in Coerde im Begegnungszentrum Meerwiese.

 


2. Familienbildung für alle

 

Wir orientieren uns an einem humanistischen Menschenbild. Wir treten ein für Authentizität und Toleranz, Gleichberechtigung und Zivilcourage.

Wir wenden uns an Menschen aller Nationalitäten und Schichten. Für Menschen mit besonderen Bedürfnissen versuchen, wir individuelle Lösungen zu finden. Mit unseren Bildungsangeboten sollen die Menschen gefördert werden, ihre praktischen, kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten zu entfalten.

Lebendiges Lernen ist ganzheitlich und bezieht den Menschen in all seinen Facetten ein: Erleben und Erfahren, Begegnen und Sich-Bilden sind Entwicklungsprozesse, die untrennbar zusammenhängen.

Eltern stärken – Kinder fördern

Unter Familie verstehen wir das verantwortliche, auf Dauer angelegte Zusammenleben von Erwachsenen und Kindern. Mit dem Begriff ‚Eltern‘ meinen wir alle nahen Bezugspersonen, wie auch Pflegeeltern, Großeltern, Tanten, Onkel …, die Elternrollen übernehmen

Familienbildungsstätten gehören zu den wichtigsten öffentlichen Einrichtungen, die Unterstützung und Orientierung in der Familienphase mit Baby/Kleinkind anbieten. Unsere Familienbildungsarbeit unterstützt das Miteinander von Erwachsenen und Kindern in Familie. Wir fördern die Alltags- und Erziehungskompetenz der Eltern über eine Stärkung des Selbstwertgefühls. Auf diese Weise unterstützen wir positive Entwicklungen der Eltern-Kind-Bindung. Die Kinder finden in unseren Kursen anregungsreiche und an ihren individuellen Entwicklungsstand angemessene Spiel- und Bewegungsräume vor. Wir orientieren uns an den Fragen und Fähigkeiten von Eltern und Kindern, um ihre Entwicklung ressourcenorientiert zu unterstützen.

In unserer Arbeit verbinden wir die Lernbereiche Erziehung, Gesundheit und Ernährung. Wir motivieren und befähigen Eltern, sich mit anderen Eltern zu vernetzen, um den Alltag in Familie zu gestalten

Unsere Angebote richten sich an Familien mit Kindern in jeder Altersphase vom Baby bis zum Jugendlichen und auch an werdende Eltern, die sich auf Geburt und Elternschaft vorbereiten. Besonders vielfältig ist das Kursangebot für die junge Familie.

Gesund leben

Die Gesundheits- und Ernährungsbildung ist ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit. Gesundheitsförderliches Verhalten wird über Nachahmung früh in der Familie gelernt. Wir fördern bei den Teilnehmenden die Achtsamkeit für sich selbst, ihre Wahrnehmung von körperlichen, psychischen und mentalen Prozessen. Bei den Bewegungskursen erleben die Teilnehmenden Spaß und Freude, bei den Ernährungsangeboten erlernen sie viele Alltagskompetenzen, die sie befähigen, gut für sich und andere zu sorgen. So sensibilisieren wir für gesundheitsfördernde Lebensbedingungen zu Hause, in Arbeitswelt und Gesellschaft.

Lebenssituationen meistern – Gemeinschaft leben

Wir sprechen Menschen an, die Sprachen lernen, sich beruflich weiterbilden und/oder kreativ sein wollen. Wir regen die Auseinandersetzung mit persönlichen und gesellschaftlichen aktuellen Themen an, bieten Unterstützung bei der Gestaltung neuer oder schwieriger Lebenssituationen und tragen dazu bei, dass sich soziale Netze bilden.

Unsere Bildungsarbeit gibt Impulse und Ideen, regt an, Neues auszuprobieren und einzuüben – sie bringt Bewegung ins Leben. Sie befähigt die Teilnehmenden, achtsam mit eigenen Interessen und Wünschen umzugehen sowie Respekt gegenüber dem Anderssein des Anderen zu entwickeln.

Wir verstehen Bildung als einen wechselseitigen, dialogischen Prozess zwischen Kursleitung und Teilnehmenden sowie den Teilnehmenden untereinander. Dafür schaffen wir Lernräume, damit ein lebendiges und vielseitiges Lernen voneinander unter allen Beteiligten gelingt.

 


3. Jede und jeder ist wichtig

 

Wir greifen aktuelle Themen auf und orientieren uns an den Interessen und Ansprüchen der Teilnehmenden: Ihre  Fragestellungen, Probleme und Meinungen fließen in unsere Planungen ein. Darüber hinaus informieren wir uns über die Lebenssituationen, Fragen und Interessen der Zielgruppen, die wir bisher noch wenig erreichen, um auch für sie passgenaue Angebote zu entwickeln.

Uns ist wichtig, den Teilnehmenden klar, offen, zuhörend, freundlich und verbindlich zu begegnen – gleich von Anfang an – ob am Telefon, im Anmeldebüro oder im Eingangsbereich unseres Hauses. Jede/r ist willkommen! Uns ist wichtig, eine inklusive Haltung umzusetzen. Wir freuen uns, über jede und jeden, die/der wiederkommt. Anregungen und Kritik sind erwünscht!

 


4. So arbeiten wir

 

Wir im Team der Mitarbeitenden sind selbst neugierig und offen für neue Lernerfahrungen. Bei der täglichen Arbeit sind uns Freude und Humor wichtige Schätze. Diese bewahren und sichern wir uns durch einen Arbeitsstil, der geprägt ist von Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen untereinander. Fachlich fundiertes Wissen und professionelle Kompetenzen sind die Grundlagen unserer Arbeit. Aufgabe aller Mitarbeiterden ist es, aktuelle Fachdiskussionen zu verfolgen und sich regelmäßig fortzubilden.

Alle Fachbereichsleitenden

  • engagieren, beraten und begleiten die Kursleitenden,
  • fördern den fachlichen und kollegialen Austausch in den Fachbereichsteams,
  • achten auf kontinuierliche Fortbildung der Kursleitenden - auch im Hinblick auf die von uns entwickelten Konzepte oder für spezielle Zielgruppenarbeit.

Nachhaltiges Wirtschaften ist uns wichtig. So berücksichtigen wir ökologische Gesichtspunkte durch Nutzung von Ökostrom (seit 2001), setzen umweltfreundliche Materialien und Reinigungsmittel ein. In den Ernährungskursen verwenden wir regionale, saisonale, sowie möglichst ökologisch erzeugte Lebensmittel und vermeiden Lebensmittelverschwendung.  

 


5. So wird das Haus geleitet

 

Rechtsträger der Familienbildungsstätte ist der gemeinnützige Verein: Anna-Krückmann-Haus e.V. Er ist Mitglied im Spitzenverband ‚Der Paritätische‘. Dessen Zielvorstellungen entsprechen denen des Anna-Krückmann-Hauses: die Forderung und Verwirklichung von Gleichwertigkeit menschlichen Lebens angesichts zunehmend ungleicher Lebensbedingungen.

Die Gesamtverantwortung für die Einrichtung liegt bei dem ehrenamtlichen Vorstand. Dieser sorgt in Zusammenarbeit mit der Leitung für die Verwirklichung des gesetzlichen Bildungsauftrages (SGB VIII und WbG) und des hier formulierten Leitbildes. Er delegiert die Geschäftsführung sowie die Aufsichtspflicht an die hauptamtliche Leiterin.

Die Leitung ist für die Steuerung der zentralen Prozesse zuständig und schafft Transparenz. Konflikte werden kommunikativ und partnerschaftlich bearbeitet und möglichst einvernehmlich gelöst.

 


6. Rahmenbedingungen

 

Das Anna-Krückmann-Haus wird zu einem Drittel über öffentliche Mittel finanziert und zu zwei Dritteln über Kursgebühren. Grundlage der öffentlichen Förderung sind das Zweite Weiterbildungsgesetz (WbG) des Landes NRW und das Sozialgesetzbuch VIII (§§ 1-10 und §16) zur Förderung der Erziehung in der Familie.

Um alle Zielgruppen zu erreichen, bemühen wir uns um Drittmittel bei Stiftungen und um Spenden.

Für gute Rahmenbedingungen zu sorgen, ist Teil unserer Arbeit:

  • Kursräume sollen aufgeräumt, sauber, hell und einladend sein.
  • Alle Kursräume werden multifunktional genutzt. Die Kursleitenden leisten mit Flexibilität und zusätzlicher Arbeit einen großen Beitrag zur optimalen Raumnutzung.
  • Detaillierte Vorbereitung und gute Organisation sind selbstverständlich.
  • Die durchgeführten Kurse sollen identisch sein mit den geplanten hinsichtlich von Ort, Zeit, Thema, Kursleitung.

 


7. Qualitätssicherung

 

Unter Qualitätssicherung verstehen wir die fachliche Weiterentwicklung unserer Arbeit und die Reflexion im Hinblick auf Effizienz und Zufriedenheit. Das bezieht sich auf:

  • die einzelnen Mitarbeitetenden
  • die Zusammenarbeit: im hauptamtlichen Team, im Gesamt-Team AKH und in den einzelnen Fachbereichen
  • die Arbeitsbedingungen, Auswahl und Fortbildung der Kursleitenden
  • die Überprüfung der Zielerfüllung unseres Bildungsauftrages.

Dabei berücksichtigen wir:

  • die Ansprüche der Teilnehmenden
  • unsere eigenen Ansprüche von guter Bildungsarbeit
  • die gesetzlichen Vorgaben nach WbG und SGB VIII und die
  • Wirtschaftlichkeit der Kurse.

Für diese Prozesse setzen wir unterschiedliche Methoden und Techniken ein: regelmäßige Teamreflexionen z.B. zur Arbeitshygiene, Mitarbeitendengespräche, Supervision, individuelle und gemeinsame Fortbildungen, Fachbereichskonferenzen, Evaluation mit Hilfe von Fragebögen, Arbeit mit Kennzahlen u.a.m.

Wir sind zertifiziert mit dem Paritätischen Qualitätssiegel Weiterbildung.

 


8. Kooperationen

 

Wir sind mit anderen Familien- und Bildungseinrichtungen vernetzt und erhöhen dadurch die Wirksamkeit.

Erfolgreiche Kooperationen wurden aufgebaut:

  • mit der Stadt Münster: Begegnungszentrum an der Meerwiese - Außenstelle des AKH, Begegnungshaus 37° in Hiltrup, Stadteilhaus Lorenz-Süd
  • mit mehreren Familienzentren
  • mit dem Haus der Familie: Präventionskonzept SURE START Die Babyspielstunde®
  • mit verschiedenen Schulen: Inhouse-Angebote für SchülerInnen
  • mit SeHT Münster e.V.: Inklusive Ferienangebote für Kinder
  • mit dem Schulamt der Stadt Münster: Nutzung von Unterrichtsräumen

Wir arbeiten auf Stadt- und Landesebene in folgenden Arbeitskreisen mit:

  • Landesarbeitsgemeinschaft der Familienbildungsstätten im Paritätischen
  • Qualitätszirkel Familienbildungsstätten Münster in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder Jugendliche und Familien der Stadt Münster
  • AG 4 nach §78 SGB VIII
  • Netzwerk Weiterbildung in Münster WiM
  • Netzwerk Kindertagespflege
  • Facharbeitskreise mit den anderen Familienbildungsstätten, z.B. Elternbildung
  • Steuerungsgruppen in mehreren Familienzentren
  • AK Gesundheitsbildung mit den Einrichtungen der Weiterbildung in Münster
  • AK Alleinerziehende mit anderen sozialen Einrichtungen in Münster
  • Hausteam des Begegnungszentrums Meerwiese
  • AK Coerde mit allen sozialen Organisationen im Stadtteil